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Das Heberer-Haus im Herzen von
Bretten ist gestern Morgen einem
Großbrand zum Opfer gefallen.
Rund 120 Feuerwehrleute waren im
Einsatz, um ein Übergreifen der
Flammen auf die benachbarten
Gebäude zu verhindern, die
vorsorglich geräumt worden
waren. Das Fachwerkhaus aus dem Jahr
1549, in dem um 1560 der als „Brettener
Robinson“ bekannt gewordene Reiseschriftsteller
Johann Michael Heberer geboren wurde,
zählt zu den ältesten
Gebäuden der Stadt. (Siehe
Südwestecho und Lokalteil.)
Foto: Vollmer
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Südwestecho:
Geburtshaus
des „Brettener Robinsons“ brannte
Das 1549 erbaute
Heberer-Haus beherbergte auch das Büro von
FDP-MdB Patrick Meinhardt
Von unserem Redaktionsmitglied
Thilo Kampf
Bretten. Sachschaden in Höhe von mehreren Hunderttausend
Euro entstand beim Brand eines Fachwerkhauses in
Bretten am frühen Freitagmorgen. Gegen 1.30
Uhr hatten Anwohner helle Flammen in dem 1549 erbauten
Heberer-Haus, in dem um 1560 der als „Brettener Robinson“
bekannte Reiseschriftsteller Johann Michael
Heberer geboren wurde, entdeckt und die
Feuerwehr alarmiert.
Bis zum Vormittag waren rund 120 Feuerwehrleute aus
Bretten und der württembergischen Nachbarstadt
Knittlingen im Einsatz, um ein Ausbreiten der Flammen
auf die benachbarten Gebäude der Altstadt zu
verhindern und das Feuer zu löschen. Die
acht Bewohner des Hauses konnten sich in letzter
Minute in Sicherheit bringen. Völlig
zerstört wurde auch das Brettener Büro
des Bundestagsabgeordneten Patrick Meinhardt
(FDP). Der Abgeordnete brach eine Klausurtagung
seiner Fraktion in Wiesbaden ab und eilte noch
am Freitagmittag zum Ort des Geschehens.
Die Brandursache ist noch unklar. „Wir
schließen auch Brandstiftung nicht aus“,
sagte eine Kripo-Sprecherin. Zeugen hatten
berichtet, dass sich das Feuer von einer Scheune
im Innenhof auf das Gebäude ausgebreitet habe.
Lokalteil:
Brettener Wahrzeichen Raub der Flammen
Das 1549 erbaute
Heberer-Haus brannte am frühen Freitagmorgen
vollständig aus
Kripo: Brandursache ist noch ungeklärt
Von unserem Redaktionsmitglied
Thilo Kampf
Bretten. Eines der ältesten Gebäude der
Stadt, das 1549 erbeute Heberer-Haus, wurde am Freitagmorgen
ein Raub der Flammen. Gegen 1.30 Uhr hatten Augenzeugen
bemerkt, dass meterhohe Flammen aus dem
Dachstuhl des Fachwerkhauses in der Pforzheimer
Straße schlugen und die Feuerwehr
alarmiert. (Siehe auch Südwestecho.)
Rund 120 Floriansjünger aus den Brettener
Abteilungen und aus den Reihen der Knittlinger
Wehr waren bis in den frühen Vormittag im
Einsatz. Nur dem schnellen Eingreifen sei es zu
verdanken gewesen, dass lediglich ein
Nachbargebäude in Mitleidenschaft gezogen
wurde, berichtete ein Brand-Sachverständiger.
Am Ort des Geschehens unterstützten Bürgermeister
Willi Leonhardt und Kreisbrandmeister Thomas
Hauck die Einsatzleitung um Kommandant Philip
Pannier.
Die acht Bewohner des Hauses konnten sich rechtzeitig
in Sicherheit bringen, nachdem sie von Augenzeugen
auf das Geschehen aufmerksam gemacht worden waren.
(Siehe auch weiteren Bericht auf dieser Seite.) Sie
wurden nach Angaben eines Feuerwehr-Sprechers bei
Freunden in Bretten einquartiert. Der
Rettungsdienst musste nicht eingreifen; Helfer
der DRK-Bereitschaft Bretten versorgten die
zahlreichen Einsatzkräfte.
Da nicht klar war, ob sich noch weitere Personen
im Haus befanden, rückte die Knittlinger Wehr
mit einer Drehleiter an und brach Fenster in den
oberen Geschossen auf. Mit Atemschutz und
Spezialkleidung ausgerüstete Feuerwehrleute
konnten nach Angaben der Einsatzleitung immerhin
einige Kleintiere aus der Flammenhölle
retten.
Das Feuer hatte sich von einer Scheune im Innenhof
des Anwesens ausgebreitet und rasch den Dachstuhl
erfasst, der völlig ausbrannte. Nur noch ein
Fachwerk-Gerippe fand denn auch Oberbürgermeister
Paul Metzger nach seiner Rückkehr aus Rumänien
am Freitagnachmittag vor.
Der Sachschaden geht nach ersten Schätzungen
in die Hunderttausende, doch der immaterielle Schaden
ist nach Aussage von OB Metzger ebenso
groß: „Das Heberer-Haus ist eines der
Wahrzeichen unserer Stadt. Ich möchte, dass
dieses Stadtbild-prägende Gebäude
wieder aufgebaut wird.“
Das könnte nach ersten Berechnungen der Statiker
schwierig werden: „Wir gehen davon aus, dass die
beiden oberen Geschosse rückgebaut werden
müssen“, erklärte Fach-Ingenieurin
Michaela Maier (Bretten). „Da sind zahlreiche
Hölzer verkohlt.“ Die unteren Geschosse
könne man indes retten. „Der Gewölbekeller
und das Erdgeschoss brauchen unter Umständen
nur saniert zu werden.“
Völlig fassungslos stand wenig später der
FDP-Bundestagsabgeordnete Patrick Meinhardt in der
Ruine seines Brettener Büros. Meinhardt hatte
eigens die Klausurtagung der FDP-Bundestagsfraktion
in Wiesbaden abgebrochen und war nach Bretten
geeilt.
Auch am späten Freitagnachmittag war die Ursache
des Großbrandes noch ungeklärt. „Wir
ermitteln in alle Richtungen“, sagte Ute
Schoch-Würz von der Kripo Bruchsal. Noch
keine Ergebnisse habe der Einsatz eines auf die
Suche nach Brandbeschleunigern trainierten
Polizeihundes gebracht. Andererseits habe man
einige von Zeugen als mögliche Brandherde
genannte Stellen wegen der immer noch starken Hitze
noch nicht betreten können.
Aufgrund der erhöhten Einsturzgefahr warnt Oberbürgermeister
Metzger Neugierige vor dem Betreten des
Gebäudes: „Wir können da keine
Sicherheit garantieren.“ Die am Heberer-Haus
vorbeiführende Pforzheimer Straße (B
294) bleibt laut Metzger „bis mindestens Montagabend“
für den Verkehr voll gesperrt. Auch Fußgänger
dürften das abgesperrte Gebiet nicht
betreten.
Voraussichtlich am heutigen Samstag wird an der Fachwerk-Fassade
ein Stützgerüst aufgezogen. „Dann
klären wir das weitere Vorgehen mit der
Denkmalsbehörde ab“, so Metzger. Das im
Privatbesitz befindliche Gebäude stehe
nämlich unter Denkmalschutz.
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IN HELLEN FLAMMEN stand das
Heberer-Haus in den frühen
Morgenstunden des Freitags. Die acht
Bewohner des historischen
Gebäudes blieben unverletzt;
der Schaden geht in die Hunderttausende.
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VÖLLIG AUSGEBRANNT ist
außer den Wohnungen in den
oberen Geschossen des historischen
Gebäudes auch das Büro des
FDP-Bundestagsabgeordneten Patrick
Meinhardt im Erdgeschoss.
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HILFE VOM NACHBARN: Unter den rund
120 Feuerwehrleuten war auch ein
Trupp aus Knittlingen, der mit der
Drehleiter ins Innere des
Gebäudes eindrang. Fotos (4):
Vollmer |
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